Klimaaktivisten wegen Farbattacke auf Weltzeituhr verurteilt

Klimaaktivisten wegen Farbattacke auf Weltzeituhr verurteilt

Berlin (epd). Vier Klimaaktivisten sind am Donnerstag vom Amtsgericht Tiergarten wegen einer Farbattacke auf die Weltzeituhr am Berliner Alexanderplatz zu Geldstrafen zwischen 600 und 2.100 Euro verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Frauen und ein Mann im Alter zwischen 22 und 28 Jahren im Oktober vergangenen Jahres mit Sprühdosen und präparierten Feuerlöschern das Ost-Berliner Wahrzeichen mit oranger Farbe besprüht und beschädigt hatten.

Der Sachschaden wurde vom Gericht mit unter 10.000 Euro angegeben. Die Weltzeituhr habe vollständig repariert werden können. Verurteilt wurden die Klimaaktivisten der Initiative „Letzte Generation“ wegen „gemeinschädlicher Sachbeschädigung“. Die Aktivisten hatten auf Freispruch plädiert und dabei unter anderem auf ihre friedliche Protestform verwiesen.

Alle vier Verurteilten gelten aufgrund der Anzahl der Tagessätze ihrer Geldstrafe künftig als vorbestraft, da ihre Strafe 90 Tagessätze übersteigt. So sollen zwei Angeklagte jeweils 140 Tagessätze zu je 15 Euro zahlen, eine weitere 180 Tagessätze zu je zehn Euro und der Mann 120 Tagessätze zu je fünf Euro.

Bei der Aktion forderten die Aktivisten eine konsequentere Klimaschutzpolitik. Auf einem Plakat hieß es damals: „Uns läuft die Zeit davon: Weg von Fossil - Hin zu gerecht“. In einem im Internetdienst X verbreiteten Video warfen sie der Bundesregierung unter anderem vor, „mit fadenscheinigen Klimaschutzmaßnahmen“ kostbare Zeit zum Handeln zu verschwenden.