Diakonie Katastrophenhilfe: Bundesregierung lässt Menschen im Stich

Diakonie Katastrophenhilfe: Bundesregierung lässt Menschen im Stich

Berlin (epd). Die Diakonie Katastrophenhilfe zeigt sich bestürzt über die Kürzungen im Haushalt für humanitäre Hilfe. „Mit den geplanten massiven Kürzungen lässt die Bundesregierung Menschen in Not im Stich, statt Verantwortung zu zeigen“, sagte die Präsidentin der evangelischen Hilfsorganisation, Dagmar Pruin, am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts in Berlin. Das Budget des jetzigen Entwurfs liege unterhalb des Etats von 2016, während sich die Zahl der Menschen, die weltweit humanitäre Hilfe benötigen, mit rund 300 Millionen Menschen mehr als verdoppelt habe.

Der Rückgang der Hilfsgelder macht sich der Diakonie Katastrophenhilfe zufolge sich schon jetzt bemerkbar. So sei die Organisation gezwungen, die Hilfe für geflüchtete Rohingya in Bangladesch einzuschränken, weil sie keine weitere Finanzierung vom Auswärtigen Amt erhält. Einige Maßnahmen könnten mit Spendengeldern fortgeführt werden. „Klar ist aber schon jetzt, dass sich damit nicht die Löcher stopfen lassen, welche die Haushaltskürzungen im kommenden Jahr verursachen werden“, sagte der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler.

Die Spendeneinnahmen der Diakonie Katastrophenhilfe haben sich nach eigenen Angaben 2023 mit 49,3 Millionen Euro gegenüber dem Rekordspendenjahr 2022 infolge des Krieges in der Ukraine nahezu halbiert. Das Spendenergebnis liege aber fast doppelt so hoch wie im Jahr der Corona-Pandemie.

Neben Spenden standen der Hilfsorganisation Mittel des Auswärtigen Amtes von 16,5 Millionen und der Europäischen Union von 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt setzte die Diakonie Katastrophenhilfe nach eigenen Angaben 97,1 Millionen Euro mit 111 lokalen Partnerorganisationen sowie internationalen Partnern um.