Wiesbaden (epd). Im ersten Jahrgang nach der Reform der Pflegeausbildung 2020 haben 33.600 Menschen diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Nahezu alle - 33.100 oder 99 Prozent - machten im vergangenen Jahr einen generalistischen Abschluss, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Nur jeder und jede 100. Auszubildende machte einen spezialisierten Abschluss: Den Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege wählten 2023 rund 300 Personen, auf Altenpflege spezialisierten sich lediglich 100 Absolventinnen und Absolventen.
Kernpunkt der vor vier Jahren erfolgten Ausbildungsreform ist eine Zusammenführung aller Pflegeberufe. Zwei Jahre lang werden alle angehenden Pflegefachkräfte gemeinsam generalistisch ausgebildet. Im dritten Jahr können sie sich spezialisieren.
Eine Aufwärtstendenz verzeichnete die Statistikbehörde für die Zahl der 2023 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge: Im vergangenen Jahr begannen 54.400 Personen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Das waren 2.200 oder vier Prozent mehr als 2022. „Der bisherige Höchstwert von 56.300 Neuverträgen aus dem Jahr 2021 konnte allerdings nicht erreicht werden“, hieß es. Insgesamt, also über alle Ausbildungsjahre hinweg, machten den Angaben zufolge am Jahresende 2023 rund 146.900 Personen eine Ausbildung zur Pflegefachkraft.
Von den Auszubildenden, die im vergangenen Jahr eine Pflegeausbildung begannen, waren laut Bundesamt rund 39.800 Frauen und 14.600 Männer. Im vorerst jüngsten Jahrgang betrage der Frauenanteil damit 73 Prozent. Bei allen Personen, die sich derzeit in der Pflegeausbildung befänden, liege der Frauenanteil bei 75 Prozent und bei den erfolgreichen Abschlüssen sogar bei 78 Prozent. Seit dem Start der generalistischen Ausbildung stieg der Anteil der Männer demnach leicht von 24 auf 27 Prozent.