Kassel (epd). Menschen sind nach einer Studie eher zum Spenden bereit, wenn sie um Geld für konkrete Hilfsgegenstände gebeten werden. Zielt der Aufruf stattdessen auf eine rein finanzielle Spende ab, ist mit weniger Einnahmen zu rechnen, wie die Universität Kassel am Montag mitteilte. Eine veränderte Ansprache an mögliche Spender könnte Spendenkampagnen zu mehr Erfolg verhelfen, folgert die Online-Studie der Universitäten Kassel, Heidelberg und Innsbruck.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler baten 8.700 online arbeitende Crowdworker auf zweierlei Weise, an eine Hilfsorganisation zu spenden. Einmal sollten sie einen Geldbetrag für therapeutische Nahrungsrationen für Kinder in Entwicklungsländern spenden. Die andere Aufforderung lautete, eine bestimmte Zahl von Hilfsgütern wie Decken, Wasserpumpen oder Tagesrationen von Säuglingsnahrung zu finanzieren.
Beim Vergleich habe die Kampagne, für Einheiten eines Hilfsguts zu spenden, um 57 Prozent höhere Spendenerträge erbracht als die klassische Geldspenden-Kampagne. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklärten den Erfolg der Hilfsgüter-Kampagne damit, der Blick der möglichen Spender werde verstärkt auf die Wirksamkeit ihrer Spende gelenkt.