Mexiko-Stadt (epd). Eine neue Migrantenkarawane ist am Sonntag (Ortszeit) in Richtung USA aufgebrochen. Die rund eintausend Migranten aus Zentralamerika, der Karibik und Südamerika starteten ihren Marsch an der Grenze zu Guatemala im südmexikanischen Suchiate, wie die mexikanische Zeitung „La Jornada“ berichtete. Die Menschen passierten mindestens zwei von den Migrationsbehörden und der Nationalgarde eingerichtete Kontrollpunkte auf der Autobahn, ohne dass ein Versuch unternommen wurde, sie aufzuhalten.
Nach eigenen Angaben wollten die Frauen, Kinder und Männer der Karawane am ersten Tag bis in die 40 Kilometer entfernte Stadt Tapachula marschieren. Dort hoffen sie, dass sich ihnen weitere an der Südgrenze Mexikos gestrandete Migranten anschließen werden, um als größere Gruppe in Richtung Norden des Landes weiterzuziehen.
Seit 2018 organisieren sich die Migranten immer wieder in Karawanen, um Mexiko zu durchqueren und so die Gefahren in den von Verbrecherbanden dominierten Territorien zu minimieren. In diesem Jahr sind bisher fünf Karawanen aus Südmexiko gestartet.
Das Ziel der meisten Migranten in dieser neuen Karawane ist, noch vor den US-Wahlen den Norden Mexikos zu erreichen, da sie befürchten, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump sein Versprechen, die Grenze zu schließen, wahr machen wird.
Doch auch der aktuelle US-Präsident Joe Biden hat zuletzt die Einwanderungspolitik deutlich verschärft. So unterschrieb er ein Dekret, dass die Abschiebung illegal eingereister Migranten vorsieht, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, einen Asylantrag zu stellen. Diese Regelung tritt in Kraft, sobald mehr als 2.500 Migranten pro Tag die Grenze überschreiten.