München (epd). Bei den Bayreuther Festspielen werden laut dem bayerischen Kunstminister Markus Blume (CSU) auch weiterhin nur Werke des Komponisten Richard Wagner aufgeführt. „Wagner ist der Stoff, von dem Bayreuth lebt“, sagte Blume den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Samstag). Der Freistaat Bayern als Gesellschafter würde einer nötigen Satzungsänderung nicht zustimmen. Damit erteilte er Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) eine Absage, die am Mittwoch gesagt hatte, dass die Festspiele sich auch für andere Komponisten öffnen sollten.
Bei den Bayreuther Festspielen werden traditionell nur Werke des Komponisten Richard Wagner (1813-1883) aufgeführt. Um sie auch für andere Komponisten zu öffnen, müssten laut Minister Blume große formale Hürden überwunden werden. Es bräuchte eine Dreiviertelmehrheit im Stiftungsrat, eine Mehrheit der Mitglieder der Familie Wagner und eine Zustimmung für eine Satzungsänderung durch den Freistaat Bayern. Aber: „Bayern würde da nicht zustimmen“, betonte Blume. „Man kommt doch nach Bayreuth, weil man Wagner dort in einer Brillanz hören kann, die es nirgends sonst gibt.“
Hintergrund von Roths Vorschlag war, dass sich Bayreuth ihrer Meinung nach vielfältiger, bunter und jünger zeigen sollte. Blume hingegen findet, dass eine Modernisierung der Festspiele nicht über eine Erweiterung des Repertoires zu erreichen sei. Diese sei vielmehr über neue Formate, spannende Inszenierungen und musikalischer Exzellenz zu erreichen. Hier sieht Blume Bayreuth auf einem guten Weg. Es sei bereits eine Kinderoper und ein Festspiel-Open-Air eingeführt worden. Ein Ganzjahresbetrieb sei jedoch nicht geplant, da dies nicht zum Mythos Bayreuth passe. Die Festspiele beginnen am 24. Juli.