Bochum, Ancona (epd). Die GLS Bank unterstützt den Kauf eines neues Seenotrettungsschiffes der Hilfsorganisationen Sea-Eye. Die „Nis Randers“, ein ehemaliger Rettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, wird am Montag in Ancona auf den Namen „Sea-Eye 5“ getauft, wie die GLS Bank am Freitag in Bochum mitteilte. Für den Kauf und Umbau des Schiffes seien über eine Kampagne des Kooperationspartners GLS Crowd 424.000 Euro gesammelt worden. Erste Einsätze der „Sea-Eye 5“ sollen noch in diesem Sommer stattfinden.
Die GLS Bank ist einer von mehreren Geldgebern des vorerst auf dreieinhalb Jahre angelegten Projekts. „Alles, was wir ab jetzt an Spenden sammeln, kommt oben drauf und geht in die Seenotrettung“, sagte Gordon Isler, Vorsitzender von Sea-Eye. Um den Kaufpreis von insgesamt 465.000 Euro zu finanzieren, hatte das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte und von über 900 Partnern getragene zivilgesellschaftliche Bündnis United4Rescue im Juni eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Die „Sea-Eye 5“ ist das vierte Bündnisschiff von United4Rescue, das auf dem Mittelmeer Menschenleben retten soll.
Der Ankauf des Rettungskreuzers ist den Angaben zufolge eine Reaktion auf den politischen Druck der italienischen Regierung unter der rechtsgerichteten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die die Rettung von Flüchtlingen in Seenot zu verlangsamen versucht. Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Eine staatlich getragene Rettungsmission gibt es nicht. Erst vor zehn Tagen konnte die „Sea-Eye 4“ den Angaben zufolge binnen 24 Stunden und in fünf Einsätzen insgesamt 231 Menschen im Mittelmeer retten.