Neuruppin (epd). Wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Straftat muss sich ein 17-Jähriger vor dem Landgericht Neuruppin verantworten. Dem Jugendlichen aus Wittstock in Brandenburg wird vorgeworfen, gemeinsam mit einem weiteren Jugendlichen einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Leverkusen-Opladen geplant zu haben. Am ersten Verhandlungstag am Mittwoch seien in dem nicht-öffentlichen Verfahren drei Zeugen vernommen worden, sagte eine Gerichtssprecherin. (AZ: 12 KLs 3/24 jug.)
Der Angeklagte habe sich zu den Tatvorwürfen eingelassen, aber kein Geständnis bezüglich des Hauptvorwurfs, namentlich des Plans eines Anschlags, abgelegt, sagte die Gerichtssprecherin. Als Zeugen seien die beiden Polizeibeamten, die den Angeklagten festgenommen haben, und ein Minderjähriger vernommen worden, dem gegenüber der Angeklagte den geplanten Anschlag erwähnt haben soll.
Laut Anklage wollten die beiden Jugendlichen zur Unterstützung des „Islamischen Staates“ und von dessen Zielen im Dezember 2023 auf dem Weihnachtsmarkt einen Anschlag begehen, um eine große Anzahl von Besuchern zu töten. Die brandenburgische Generalstaatsanwaltschaft hatte am 22. März Anklage gegen den Jugendlichen aus Wittstock erhoben. Vorgesehen sind bislang fünf Verhandlungstage bis zum 21. August.
Wegen der Anschlagspläne hatte das Landgericht Köln am 28. Juni einen 15-Jährigen zu einer Jugendstrafe von vier Jahren Haft verurteilt. Er wurde wegen Verabredung zum Mord und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten schuldig gesprochen.