Stuttgart (epd). Ein Fünftel der Deutschen (19 Prozent) hat laut einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim ein geschlossenes rechtspopulistisches Weltbild. In der AfD-Anhängerschaft seien es 84 Prozent, bei den Grünen ein Prozent, sagte der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider laut Mitteilung am Mittwoch in Stuttgart.
Rechtspopulisten verwendeten immer wieder gleiche Erzähl-Elemente, erläuterte Brettschneider. Dazu gehöre, dass es einen einheitlichen „Volkswillen“ gebe, der „von inneren und äußeren Mächten unterdrückt“ werde. Zu den inneren Mächten zählten Rechtspopulisten die politischen Eliten und die Massenmedien. Zu den äußeren Mächten zählten sie die EU, die Globalisierung und den Islam. Oft würden auch Verschwörungserzählungen eingebaut, so Brettschneider.
Der repräsentativen Umfrage zufolge, auf die sich die Studie bezieht, findet sich bei acht Prozent der Deutschen ein sehr starker Grad an Rechtspopulismus, bei elf Prozent ein starker. Im Osten Deutschlands (29 Prozent) sei der Anteil höher als im Westen (17 Prozent).
Je höher die formale Bildung der Befragten sei, desto geringer sei der Anteil der Anhänger eines rechtspopulistischen Weltbilds. In den Altersgruppen sei der Anteil am höchsten bei den 45- bis 59-Jährigen (24 Prozent), am niedrigsten bei den 18- bis 29-Jährigen (10 Prozent). Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Mai und Juni dieses Jahres 5.005 Menschen ab 16 Jahren.