Berlin (epd). Zu Beginn der Woche kommt in Berlin die Sahel-Allianz zu ihrer Generalversammlung zusammen. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Mitglieder des Unterstützerbündnisses sowie der Sahel-Länder Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad eingeladen, um über die weitere Zusammenarbeit zu beraten. Auch ein Austausch mit zivilgesellschaftlichen Organisationen aus den Sahel-Ländern ist geplant.
Schulze ist seit Juli 2023 Präsidentin der Sahel-Allianz. Zu der Generalversammlung am Montag und Dienstag werden unter anderem der mauretanische Wirtschaftsminister Abdessalam Ould Mohamed Saleh, die EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften Jutta Urpilainen und der Vize-Präsident der Weltbank für West- und Zentralafrika Ousmane Diagana erwartet.
Die Sahel-Allianz wurde 2017 gegründet und gilt als die größte internationale Plattform zur Unterstützung von Entwicklungsinitiativen in den Sahel-Staaten. Sie hat 18 Mitglieder, darunter auch die Europäische Union, die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Europäische Investitionsbank (EIB).
Zeitgleich zu der Sahel-Konferenz reist Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Senegal und in die Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire). Beide Länder seien „Demokratien und essenzielle Partner“, wenn es um Stabilität und wirtschaftliche Beziehungen in der gesamten Region Westafrikas gehe, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin. Deutschland unterstütze beide Länder dabei, dass Gewalt, Instabilität und die Bedrohung durch Terrorismus nicht aus dem Sahel zu ihnen „überschwappen“.
Die Zusammenarbeit mit Mali, Niger und Burkina Faso gestaltet sich derzeit als schwierig. Die Machthaber aller drei Länder sind durch Militärputsche an die Macht gekommen und haben mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich gebrochen. Gleichzeitig steigt der russische Einfluss in der Region. Hinzu kommt, dass die Länder in der Sahelzone von verschiedenen Terrormilizen bedroht werden, die zum Teil mit Al-Kaida oder dem „Islamischen Staat“ verbündet sind.