Asylsuchender löst Explosion in Flüchtlingsheim aus

Asylsuchender löst Explosion in Flüchtlingsheim aus

Buchholz i. d. Nordheide (epd). Nach einer Explosion und einem Brand in einem Flüchtlingsheim in Buchholz in der Nordheide bei Hamburg mit einem Toten und 20 teils schwer verletzten Personen ist mittlerweile klar, wer dafür verantwortlich ist. Der Tote sei ein 28-jähriger Äthiopier, der zweifelsfrei auch die Explosion ausgelöst habe, sagte Polizeisprecher Henning Flader am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Motiv und Hintergründe für die Tat seien aber nach wie vor unklar.

Derzeit werde ein Mann vernommen, der zusammen mit dem Asylsuchenden in einem Zimmer untergebracht gewesen sei, erläuterte Flader. Wegen der klaren Sachlage, was die Brandursache angehe, habe die Staatsanwaltschaft auf eine Obduktion des Leichnams und die Bestellung eines Gutachters verzichtet. „Der Brandort ist freigegeben“, sagte Flader.

Die Polizei war am Montag gerufen worden, weil es in der Unterkunft nach Benzin roch. Nach der Explosion am Montagmittag stand die Unterkunft komplett in Flammen. Der Brand konnte im Laufe des Nachmittags gelöscht werden.

Insgesamt waren den Angaben zufolge Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte mit etwa 150 Einsatzkräften sowie zwei Rettungshubschraubern vor Ort. Ein schwer verletzter Polizist, der bei der Explosion in der Tür zur Unterkunft des Äthiopiers gestanden habe, sei noch im Krankenhaus und werde intensivmedizinisch betreut. Er sei aber außer Lebensgefahr.

Den Schaden an der Flüchtlingsunterkunft, die aus Containern besteht, schätzt die Polizei auf 250.000 Euro. Eine Sprecherin des Landkreises Harburg sagte dem epd, in den Containern seien insgesamt 62 Flüchtlinge untergebracht gewesen. Sie seien zunächst in eine Notunterkunft in der Schützenhalle von Buchholz gebracht worden.