Port-au-Prince, Mexiko-Stadt (epd). 1.000 Polizisten aus Kenia werden am Dienstag nach Haiti aufbrechen. Sie sollen eine von den Vereinten Nationen unterstützte Mission zur Bekämpfung der Bandengewalt in dem karibischen Land leiten, wie die haitianische Tageszeitung „Le Nouvelliste“ am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf Regierungsquellen berichtete.
Kenia hatte seit 2023 angeboten, Polizisten zur Stabilisierung Haitis zu entsenden. Der Einsatz stößt in dem ostafrikanischen Land jedoch auf eine Reihe von rechtlichen Bedenken. Menschenrechtsorganisationen sehen die Unterstützung aus Kenia kritisch und beschuldigten die Polizei, bei Einsätzen übermäßige Gewalt anzuwenden.
Neben Kenia haben auch Benin, die Bahamas, Bangladesch, Barbados und der Tschad ihre Bereitschaft erklärt, sich an der Mission zu beteiligen. Die USA stellen finanzielle und logistische Unterstützung, entsenden jedoch keine Truppen. Am Freitag unterzeichneten Haiti und Kenia in Washington ein Abkommen über den Status der Multinationalen Mission zur Unterstützung der Sicherheit (MMAS) in der armen Karibiknation, die seit Jahren gravierende politische und humanitäre Krisen erlebt.
Momentan organisieren auch die haitianischen Behörden ihre Sicherheitskräfte neu, um gegen bewaffnete Banden vorzugehen, die weite Teile der Hauptstadt Port-au-Prince kontrollieren. Am Samstag kündigte die Übergangsregierung neue Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt an, welche für die Bevölkerung laut Premierminister Garry Conille „spürbare Fortschritte“ bringen sollen.