Weißensee (epd). Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten beziffert den langfristigen Sanierungsbedarf an ihren 31 Liegenschaften auf mehr als 600 Millionen Euro. Darin seien die bereits von Bund und Land zugesagten 200 Millionen Euro für die aktuell geplanten Sanierungen an 13 Objekten der Stiftung nicht eingerechnet, sagte Direktorin Doris Fischer am Donnerstag in Weißensee (Kreis Sömmerda). Für viele Liegenschaften sei die Finanzierung der laufenden Arbeiten buchstäblich in letzter Sekunde gekommen.
Im Prinzip besteht laut Fischer ein 150-jähriger Sanierungsstau in den meisten Liegenschaften. Mit der Abdankung der Landesherrscher im November 1918 sei oftmals auch der Bauunterhalt bis in die Gegenwart eingestellt worden. Es gebe inzwischen in vielen Schlössern grundlegende Probleme mit Standsicherheit und Substanzerhalt.
Fischer zeigte sich zuversichtlich, dass ein weiteres Sonderinvestitionsprogramm von Bund und Land bewilligt werde. Entsprechende Gespräche seien bereits zugesagt worden. Der Zeitpunkt der Verhandlungen und die Höhe der Förderung sei derzeit jedoch noch offen.
Das aktuelle Sonderinvestitionsprogramm der Stiftung habe ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land bis 2027 jeweils zur Hälfte bereitstellen. Damit werde die Stiftung insgesamt 23 Einzelprojekte vorantreiben. Rund zwei Jahre nach dem Beginn des Bauprogramms sind laut der Projektkoordination der Stiftung, Carola Niklas, neun Vorhaben im Bau.