Genf (epd). Bei einer Umfrage im Auftrag des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in 52 Ländern hat sich eine Mehrheit der Befragten für die Unterstützung vertriebener Menschen ausgesprochen. 73 Prozent der Befragten gaben an, dass Menschen in einem anderen oder dem eigenen Land Schutz finden sollten, wie das UNHCR am Dienstag in Genf mitteilte.
Die Befragten in Ländern mit langer Tradition bei der Aufnahme von Flüchtlingen wie Uganda und Kenia hätten sich im Allgemeinen optimistischer in Bezug auf die Integration geäußert, hieß es. Für die Umfrage kooperierte das UN-Hilfswerk mit dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos. Mehr als 33.000 Menschen beteiligten sich an der Erhebung.
Etwa drei Viertel der Befragten befürworten den Angaben zufolge in unterschiedlichem Maße Bemühungen zur Zusammenführung von Flüchtlingsfamilien. Allerdings sei die Unterstützung für die Aufnahme von Flüchtlingen in einer Reihe von Ländern gegenüber den hohen Werten von 2022 nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine zurückgegangen. Befragte in einigen wichtigen Aufnahmeländern und westlichen Staaten äußerten Bedenken über die Integrationsfähigkeit.
Ein Drittel der Befragten glaube, dass Flüchtlinge einen positiven Beitrag zum Arbeitsmarkt, zur Wirtschaft und zur Kultur ihres Landes leisteten. Ebenfalls ein Drittel vertrete die gegenteilige Ansicht. Die Umfrage zeige auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Fluchtbewegungen auf die nationale Sicherheit und öffentliche Dienste.
An der Online-Erhebung waren unter anderem Menschen aus Australien, Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Bangladesch, Äthiopien, Libanon, Mexiko, Marokko, Nigeria, Pakistan, Saudi-Arabien und Südafrika beteiligt. Laut UNHCR befanden sich im Mai mehr als 120 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Umfrage wurde anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni veröffentlicht.