München (epd). Der neue Vorsitzende des Bundestagsverteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), begrüßt die Pläne für ein neues Wehrdienstmodell. Im Bayerischen Rundfunk sagte Faber am Donnerstag: „Es geht heute nicht mehr darum, zehn Millionen Menschen unter Waffen zu stellen. Sondern es geht darum, im Nato-Verbund die Bündnisaufgaben zu erfüllen.“ Eine Wehrpflicht, wie es sie früher gegeben habe, komme „zum Glück nicht wieder zurück. Dafür hat die Bundeswehr nämlich keinen Bedarf.“
Das von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorgestellte Modell sei eine „sinnvolle Variante“. Damit würden zwei Probleme gelöst: „Zum einen die jetzt 20.000 nicht besetzten Dienststellen bei der Bundeswehr dauerhaft besetzen, weil wir Menschen generieren, die sich dafür interessieren. Und zum zweiten eine Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr über eine starke Reserve gewährleisten, so dass wir im Spannungsfall eben nicht nur über 200.000 Soldaten reden, sondern bis zu einer halben Million“, sagte der FDP-Politiker.
Pistorius (SPD) hatte am Mittwoch Pläne für einen neuen Wehrdienst vorgestellt. Ihm zufolge sollen pro Jahr 5.000 Freiwillige zusätzlich für einen Grundwehrdienst zwischen 6 und 17 Monaten gewonnen werden. Dafür sollen alle 18-jährigen Männer eines Jahrgangs einen Fragebogen beantworten müssen. Von den 400.000 Angeschriebenen sollen 40.000 Interessenten verpflichtend zur Musterung eingeladen werden. Frauen sollen auf freiwilliger Basis angeschrieben werden.