Berlin (epd). Der religionspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Thomas Rachel (CDU) sieht im „C“ der Christlich Demokratischen Union (CDU) eine rote Linie gegen rechtsextreme Positionen innerhalb seiner Partei. Das C sorge dafür, „dass das Konservative nie in Blut-und-Boden-Ideologie abgleitet“, sagte Rachel am Mittwochabend bei einer Veranstaltung seiner Fraktion unter dem Titel „Wie hältst du es mit der Religion?“. „Das C ist eine klare Grenze nach Rechtsaußen“, sagte Rachel, der auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Der Kongress der Union beschäftigte sich mit der Frage, wie relevant die großen christlichen Kirchen vor dem Hintergrund des Mitgliederverlusts heute noch für die Gesellschaft sind. In einem Grußwort würdigte CDU-Partei- und Unionsfraktionschef Friedrich Merz das diakonische Wirken der Kirchen durch Kindergärten, Schulen, Jugendclubs, Pflegeheime und Krankenhäuser. Es sei allzu häufig nur die Kirche dort präsent, wo die Lebensumstände besonders schwierig seien, sagte er und verwies auf die Flüchtlingshilfe und Obdachlosenarbeit. „Die Kirche scheut das Elend nicht“, sagte er.
Gleichzeitig mahnte Merz an, dass die Kirchen die Balance zwischen politischen Stellungnahmen und dem Auftrag für Seelsorge und Verkündigung halten. Das Bedürfnis nach Spiritualität und sinnstiftenden Antworten nehme nicht ab.
Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, sagte, die Erwartung an die Kirche sei nicht nur, eine wertebasierte Instanz zu sein, die appelliert. Sie sei eine Institution, „deren Muttersprache die Seelsorge ist“. Insbesondere bei jungen Menschen, die sich vor den Folgen des Klimawandels und Kriegen fürchteten, sehe sie dafür Bedarf. Die Kirche habe Rituale, „die Ängste binden und Gemeinschaft stiften“. Zudem seien sie Orte der Hoffnung.