Aachen (epd). Das katholische Hilfswerk Missio hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als 400 Projekte gegen den Missbrauch von Ordensfrauen in Asien und Afrika gefördert. „Wir konnten bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine große Erleichterung feststellen, über das Thema sprechen und sich vernetzen zu können“, sagte Missio-Präsident Dirk Bingener am Freitag in Aachen. Das Hilfswerk hatte 2019 gezielte Präventions-Projekte angekündigt, nachdem eine Missio-Umfrage ergeben hatte, dass sexuelle Übergriffe auf Ordensfrauen in Asien, Afrika und Ozeanien weit verbreitet sind.
Die Angebote seien auf der Grundlage von Konsultationen mit Ordensfrauen vor Ort entwickelt worden, sagte Bingener. Mit 380 Aus- und Weiterbildungsprojekten seien seit 2019 in Ländern Afrikas und Asiens rund 48.000 Ordensfrauen und Novizinnen erreicht worden. Die Vorhaben seien mit insgesamt 14,6 Millionen Euro gefördert worden. Zusätzlich seien 28 spezifische Präventions-Workshops mit 1,75 Millionen Euro unterstützt worden, die sich an Ordensfrauen, Priester und andere kirchliche Mitarbeitenden richteten.
Gestärkt werden Ordensfrauen Missio zufolge auch bei den Vergabebedingungen für Projekte. Bislang sei dafür eine Empfehlung des Bischofs nötig gewesen. Nun könnten auch Ordens-Oberinnen eine solche aussprechen. „Wir wollen damit Abhängigkeiten ausschließen“, sagte Bingener.
Missio hatte das Thema 2019 mit einer Umfrage aufgegriffen. Daran hatten sich 101 Ordensschwestern und Priester aus Afrika, Asien und Ozeanien beteiligt. 69 Prozent hatten angegeben, dass das Thema sexueller Missbrauch von Ordensfrauen eine hohe Relevanz habe.