Berlin (epd). Ein Bündnis aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft appelliert in einem Offenen Brief an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag vereinbarte sogenannte Familienstartzeit in die Tat umzusetzen. Die geplante zweiwöchige vergütete Freistellung nach der Geburt eines Kindes - für Väter, zweite Elternteile oder Vertrauenspersonen Alleinerziehender - müsse noch in diesem Jahr in Kraft treten, fordern die Initiatoren des Offenen Briefes am Donnerstag in Berlin.
Die bezahlte Freistellung stärke die Bindung des zweiten Elternteils zum neugeborenen Kind und unterstütze eine aktive Rolle der Väter bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder von Anfang an. „Wir befürworten diese Maßnahme daher als wichtigen Impuls für eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit in der frühen Phase der Familiengründung“, erklären die Unterzeichner, zu denen unter anderen die Funke Mediengruppe, der Konsumgüterhersteller Henkel und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie gehören.
In dem Offenen Brief heißt es weiter: „Auch aus Sicht von Unternehmen ist die Einführung der Familienstartzeit zur Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs sinnvoll.“ Einige Betriebe in Deutschland bieten bereits Programme der bezahlten Freistellung rund um die Geburt an, wie es weiter heißt.
Nach Auffassung der 35 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner muss die Familienstartzeit im Mutterschutzgesetz verankert werden. So könnten auch Beschäftigte kleinerer Unternehmen davon profitieren.