Heppenheim (epd). Etwa 500 Menschen haben nach Polizeiangaben am Dienstagmittag in Heppenheim des nach einem Messerangriff in Mannheim gestorbenen Polizisten gedacht. Die Tat mache die Heppenheimer betroffen, weil der Angreifer in der hessischen Stadt seinen Wohnsitz habe, sagte Landrat Christian Engelhardt (CDU) in einer Ansprache. „Damit ist nun auch ein Stück von unserer Freiheit gestorben“, sagte er laut Redemanuskript. Menschen fragten sich, wie sicher sie im öffentlichen Raum sein könnten.
Hier gehe es nicht um die Tat eines einzelnen Fanatikers, sondern um die Sicherheit des Miteinanders, sagte Engelhardt mit Verweis auf das vermutete Motiv des Angreifers: „Der Islamismus ist der Feind einer freiheitlichen Gesellschaft.“ Die Diskussion über die Gefahren des Islamismus müsse offen geführt werden, dabei dürften aber keine Menschen unter Generalverdacht gestellt werden.
Zu der Gedenkveranstaltung mit Schweigeminute hatten die Kreisverwaltung Bergstraße, die Stadt Heppenheim und das Polizeipräsidium Südhessen eingeladen. Am vergangenen Freitag hatte ein 25-jähriger Afghane, der 2014 nach Deutschland kam und mit Familie in Heppenheim lebt, in Mannheim mehrere Menschen am Stand der islamkritischen Bürgerbewegung „Pax Europa“ mit einem Messer angegriffen und verletzt. Ein 29-jähriger Polizeibeamter, der eingriff, starb am Sonntag an den ihm zugefügten Verletzungen. Der Angreifer wurde von einem anderen Polizisten mit einem Schuss gestoppt und liegt im Krankenhaus.