Berlin (epd). Mit einem Gottesdienst haben Vertreter von Kirchen und Politik in Deutschland an den im Februar in russischer Haft gestorbenen Regimekritiker und Putin-Gegner Alexej Nawalny erinnert. Anlässlich des Geburtstags von Nawalny versammelten sich am Dienstag in der Berliner Marienkirche auch Weggefährtinnen und Weggefährten des Dissidenten. Ehefrau Julia Nawalnaja war ebenfalls unter den Gästen.
Zum Gottesdienst eingeladen hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Der Berliner Landesbischof Christian Stäblein sagte, man werde Nawalny nicht vergessen, denn das sei, was die Verfolger und Machthaber wollten: Nawalny und das, was ihm widerfahren sei, zu vergessen. Nawalny habe für Freiheit gestanden und sei ein Streiter für Menschenrechte gewesen, sagte Stäblein, der Flüchtlingsbeauftragter der EKD ist.
Nawalny starb im Februar in einem Straflager in Sibirien. Seit 2021 saß der Dissident in Lagerhaft. Seine Todesumstände wurden nicht unabhängig aufgeklärt. 2020 überlebte Nawalny einen Giftanschlag. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in Deutschland war er nach Russland zurückgekehrt. Am Dienstag wäre Nawalny 48 Jahre alt geworden.