Eschede (epd). Hinterbliebene, Überlebende, Helfer und Anwohner haben am Montag an das Zugunglück im niedersächsischen Eschede am 3. Juni 1998 erinnert. Gemeinsam mit Vertretern von Kirche, Gemeinde und der Bahn traten sie am Mahnmal zusammen, das an die Opfer erinnert, wie Bahnsprecher Achim Stauß dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.
Wie in jedem Jahr hätten sie schweigend innegehalten - um 10.58 Uhr, der Uhrzeit, zu der sich vor 26 Jahren die ICE-Katastrophe ereignete, sagte der Bahnsprecher. Der Sprecher der Selbsthilfe Eschede, Heinrich Löwen, erinnerte nach Stauß' Angaben an die 101 Menschen, die bei dem Unglück ums Leben kamen. Der heute 79-jährige Löwen hat bei dem Unglück seine Frau und seine Tochter verloren.
Stauß zufolge lenkte Löwen den Blick auch auf die Angehörigen, die Überlebenden und weitere Menschen, die durch das Unglück Traumatisierungen erlitten hätten. Die Gedenktafel mit den 101 Namen erfasse nicht alle Schicksale. Neben Löwen sprach auf dessen Wunsch die ICE-Zugchefin Angelique Koch, wie Stauß berichtete. Auch Bahnchef Richard Lutz sei wie in den Vorjahren zu der Gedenkveranstaltung gekommen.
Bei dem Unglück am 3. Juni 1998 kamen 101 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt, als der ICE 884 „Wilhelm Conrad Röntgen“ auf seiner Fahrt von München nach Hamburg wegen eines gebrochenen Radreifens entgleiste und in Eschede mit hohem Tempo gegen eine Straßenbrücke prallte.