Köln (epd). Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), hat den europapolitischen Kurs der AfD scharf kritisiert. Alles, was Deutschland seit der Wiedervereinigung erfahren habe, habe es Europa zu verdanken, sagte er im Interview der Woche des Deutschlandfunks, das am Samstag vorab verbreitet wurde. Wenn es die Europäische Union auch wirtschaftspolitisch nicht gäbe, dann wäre der Wohlstand vielleicht bei 60 Prozent des derzeitigen Standes, sagte der CDU-Politiker.
Haseloff bezeichnete die AfD als populistische, rassistische und mit faschistoiden Elementen versehene Partei. Zu Begründung der Wahlerfolge der AfD in den ostdeutschen Bundesländern führte Haseloff ein soziales Umfeld an, in dem vieles noch nicht stabilisiert sei und das über eine ärmere Vermögenssituation verfüge.
Zur Diskussion über eine Brandmauer als Abgrenzung zur AfD sagte Haseloff, dort, wo die Mehrheitsverhältnisse noch einigermaßen klar seien, fänden die demokratischen Parteien immer eine mathematische Mehrheit. Auch bei pragmatischen Themenstellungen, die von der AfD kämen, könnten diese Parteien immer einen Alternativantrag stellen.