Ausländerfeindliche Gesänge vor Schulen: Bündnis beschließt Aktionen

Ausländerfeindliche Gesänge vor Schulen: Bündnis beschließt Aktionen

Otterndorfn (epd). Nach einem ausländerfeindlichen Vorfall vor dem Schulzentrum im niedersächsischen Otterndorf hat ein Bündnis von Behörden und Einrichtungen Gegenmaßnahmen beschlossen. Intern einigten sich die Schulleiter „auf ein konsequentes Vorgehen“ gegen drei an der Tat beteiligte Schüler, wie es am Mittwochabend in einer gemeinsamen Erklärung unter anderem von Schulen, Polizei und der Kommune hieß. Darüber hinaus sollen die sozialen Medien und eine Veranstaltung in Otterndorf für ein klares Bekenntnis zur Vielfalt genutzt werden.

Vor dem Schulzentrum von Otterndorf im Landkreis Cuxhaven hatten Jugendliche am Dienstag nach Polizeiangaben rassistische Texte zur Melodie von „L' amour toujours“ gegrölt. Auf dem zentralen Omnibusbahnhof des Zentrums sei mehrfach auch die von anderen Vorfällen in Deutschland bekannte Zeile „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zu hören gewesen.

Mit Blick auf die Kampagne in den sozialen Medien hätten sich die Schülerinnen und Schüler für den Slogan „Starke Schülerinnen und Schüler für Vielfalt!“ entschieden, hieß es. Außerdem sei in Zusammenarbeit mit dem Programm „Demokratie leben“ Präventionsarbeit in den Schulen geplant.

„So erschreckend und beschämend sich der Vorfall aus Sicht der Bevölkerung, aber auch aus Sicht der Polizei darstellt, kann zunächst einmal gar nicht genug die Zivilcourage der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund gestellt werden, die überhaupt erst auf diesen Vorfall aufmerksam gemacht haben“, betonte Michael Hasselmann, Polizeidirektor der Polizeiinspektion Cuxhaven. Die tatbeteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen müssen seinen Worten zufolge mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Nach Otterndorf wurden Hasselmann zufolge im Landkreis Cuxhaven am Mittwoch zwei gleichgelagerte weitere Vorfälle von Schulen aus Cadenberge und Hemmoor durch die Schulleitungen angezeigt. Sie sollen ebenfalls strafrechtlich verfolgt werden.