Freiburg, Berlin (epd). Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe weisen auf humanitäre Krisen infolge von Extremwetterereignissen hin. Diese Krisen träten zusehends häufiger auf, teilten die beiden kirchlichen Hilfsorganisationen gemeinsam am Mittwoch zum Start ihrer Sommeraktion „Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ mit.
Die Aktion legt den Schwerpunkt auf Ostafrika. Beide Hilfswerke rufen dabei zu Spenden auf. Der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, sagte in Berlin, angesichts der Großkrisen in Europa und im Nahen Osten erfahre die Situation der Menschen in Ostafrika kaum Aufmerksamkeit.
Nach einer Dürre am Horn von Afrika erlebten die Menschen dort nun starke Regenfälle, sagte Keßler. Hinzu komme der Ausbruch der Cholera. Rund 28 Millionen Menschen in Ostafrika führten einen Überlebenskampf, der ihnen kaum Zeit zum Atemholen lasse. „Den Menschen droht die Kraft auszugehen“, sagte Keßler.
Oliver Müller, Leiter von Caritas international, sagte in Freiburg, die sich verschärfende Erderhitzung und die daraus resultierende Abfolge von multiplen Krisen machten humanitäre Hilfe aufwendiger und schwieriger. Müller und Keßler beklagten, zugleich gingen die dafür von internationalen Geldgebern zur Verfügung gestellten Mittel zurück. Im vergangenen Jahr seien von den benötigten 52,3 Milliarden Euro lediglich rund 20 Milliarden Euro bereitgestellt worden.