Genf (epd). Führungskräfte der UN und der EU haben entsetzt auf die Berichte über getötete Kinder und Familien in Rafah im südlichen Gaza-Streifen reagiert. Bilder von verbrannten Kindern und Familien, die aus zerbombten Zelten in Rafah kämen, seien schockierend, erklärte die Chefin des Hilfswerks Unicef, Catherine Russell, am Montag auf dem Internetportal X.
Die gemeldete Tötung von Kindern, die in behelfsmäßigen Zelten Zuflucht gefunden hätten, sei gewissenlos. Seit mehr als sieben Monaten schaue die Welt auf die Tragödie des Nahost-Krieges, bei der Tausende von Kindern getötet oder verletzt worden seien. Israel kämpft im Gaza-Streifen gegen die Terrororganisation Hamas, die im Oktober 2023 den jüdischen Staat überfallen hatte.
EU-Chefdiplomat Josep Borrell zeigte sich „entsetzt über die Nachrichten aus Rafah über israelische Angriffe, bei denen Dutzende von Vertriebenen, darunter auch kleine Kinder, getötet wurden“. Er verurteile dies auf das Schärfste.
Die britische BBC und andere Medien hatten von einem israelischen Luftangriff auf ein Lager für vertriebene Palästinenser in Rafah berichtet. Dabei seien nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums mindestens 45 Menschen getötet worden, darunter auch Frauen und Kinder.
Videos vom Ort des Geschehens zeigten am Sonntagabend eine große Explosion und heftige Brände. Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) hätten erklärt, sie hätten zwei hochrangige Hamas-Funktionäre getötet und prüften Berichte, wonach Zivilisten zu Schaden gekommen seien. Rafah gilt als eine der letzten Zufluchtsorte für Hamas-Kämpfer. Israels Regierung will die Hamas vollständig besiegen.