Saarbrücken, Trier (epd). Nach den Überschwemmungen im Saarland und in Rheinland-Pfalz haben die Pegelstände vielerorts vorerst ihre Höchststände überschritten. Angesichts von Unwetterwarnungen und der Sorge vor einem erneuten Hochwasser kündigte Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger an, sie wolle sich gemeinsam mit Innenminister Reinhold Jost und Umweltministerin Petra Berg (alle SPD) am Montagabend in einer Schaltkonferenz von Meteorologen über den aktuellen Stand informieren lassen. Derweil haben die Aufräumarbeiten begonnen.
Eine Frau, die am Freitag bei einem Unfall in Saarbrücken von einem Einsatzfahrzeug erfasst worden war, erlag am Sonntag ihren Verletzungen. Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Alle Einsatzkräfte gäben ihr Bestes, um Leib und Leben der Menschen zu schützen. Ähnlich äußerte sich Ministerpräsidentin Rehlinger: „Ich bin dankbar für den hochprofessionellen Einsatz aller Rettungskräfte im Saarland. Sie haben dazu beigetragen, dass wir bislang nur wenige Verletzte hatten. Meine Gedanken sind bei Freunden und Angehörigen der Verstorbenen.“
Starker Dauerregen hatte am Freitag in großen Teilen des Saarlands und in Rheinland-Pfalz Überflutungen unter anderem an Saar und Mosel ausgelöst. Bundeskanzler Olaf Scholz und die saarländische Ministerpräsidentin Rehlinger machten sich am Samstagnachmittag ein Bild der Lage in Kleinblittersdorf, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (alle SPD) in Begleitung zweier Kabinettsmitglieder in der Westpfalz sowie im Landkreis Trier-Saarburg. Scholz und Rehlinger dankten den Einsatzkräften. Dreyer lobte die Zusammenarbeit von Katastrophenschutz, Hochwasserschutz und Polizei.
Caritas und Diakonie boten Betroffenen des Hochwassers ihre Unterstützung an und richteten Spendenkonten ein. Menschen, die ihr Hab und Gut verloren hätten, könnten über die Diakonie-Kaufhäuser in Neunkirchen, Saarlouis, Völklingen und Sulzbach kurzfristig und unbürokratisch Kleidung, Möbel und Haushaltsgegenstände erhalten, teilte die Diakonie Saar mit. Mitarbeitende der Diakonie unterstützen Geschädigte zudem bei Schadensmeldungen und der Beantragung von Soforthilfen.
Der Caritasverband Saarbrücken hat einen Hilfsfonds für Betroffene des Hochwassers aufgelegt und sammelt Spenden. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Domkapitular Benedikt Welter, sagte: „Wir sind mit unseren örtlichen Beratungsstellen und Diensten an der Seite der Menschen im Saarland und in der Region Trier-Saarburg.“
Bereits am Samstag hatte der Trierer Bischof Stephan Ackermann den Helfern gedankt. Bei den Bildern und Nachrichten würden Erinnerungen an die schreckliche Flutkatastrophe an der Ahr und in der Eifel 2021 wach, erklärte Ackermann in Trier. Erneut seien ungezählte Hilfskräfte im Einsatz. „Diese Dienste können wir gar nicht hoch genug schätzen“, sagte er.