Saarbrücken, Trier (epd). Bei den Überflutungen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz haben die Pegelstände vielerorts ihre Höchststände überschritten. In den kommenden Tagen soll nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums die Höhe der Schäden ermittelt werden. Politiker und Politikerinnen besuchten die Flutgebiete. Das Bistum Trier und sein Caritasverband boten den Betroffenen Hilfe an.
Starker Dauerregen hatte am Freitag in großen Teilen des Saarlands und in Rheinland-Pfalz Überflutungen unter anderem an Saar und Mosel ausgelöst. Ein Mensch wurde dabei verletzt. Tote gibt es nach ersten Erkenntnissen nicht. Bundeskanzler Olaf Scholz und die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger machten sich am Samstagnachmittag ein Bild der Lage in Kleinblittersdorf, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (alle SPD) in Begleitung zweier Kabinettsmitglieder in der Westpfalz sowie im Landkreis Trier-Saarburg.
Scholz und Rehlinger dankten den Einsatzkräften. Dreyer lobte die Zusammenarbeit von zuständigen Stellen aus Katastrophenschutz, Hochwasserschutz und Polizei. „Insbesondere die sehr gute, auch überregionale Koordinierung der verschiedenen Hilfsorganisationen und die Arbeit der Einsatzkräfte, aber auch die gute Vorbereitung in den betroffenen Gebieten und der Einsatz der Menschen vor Ort haben Schlimmeres verhindert“, sagte sie.
Der Caritasverband Saarbrücken hat einen Hilfsfonds für Betroffene des Hochwassers aufgelegt und sammelt Spenden. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Domkapitular Benedikt Welter, sagte: „Wir sind mit unseren örtlichen Beratungsstellen und Diensten an der Seite der Menschen im Saarland und in der Region Trier-Saarburg.“
Wegen des Hochwassers finden am Sonntagabend nicht alle Veranstaltungen zur landesweiten Nacht der Kirchen Saar statt. Das habe die Steuerungsgruppe in Solidarität mit den betroffenen Menschen und Gemeinden entschieden, teilte das Bistum Trier am Sonntag mit. Auch praktische Gründe wie versperrte Zufahrtswege oder Schäden an Gebäuden hätten zu Absagen geführt. In der Hugenottenkirche in Ludweiler, wo ursprünglich der Eröffnungsgottesdienst geplant war, soll es am Sonntagabend um 18 Uhr ein Gebet geben, das die aktuelle Situation aufgreift.
Bereits am Samstag hatte der Trierer Bischof Stephan Ackermann den Helfern gedankt. Bei den Bildern und Nachrichten würden Erinnerungen an die schreckliche Flutkatastrophe an der Ahr und in der Eifel 2021 wach, erklärte Ackermann in Trier. Erneut seien ungezählte Hilfskräfte im Einsatz. „Diese Dienste können wir gar nicht hoch genug schätzen“, sagte er.
Der Bischof versicherte allen von dem Unwetter Betroffenen und allen Einsatzkräften sein Gebet. Viele der betroffenen Kirchengemeinden stünden mit den Kommunen in Verbindung und hätten Unterstützung angeboten. Kirchliche Gebäude könnten etwa als Ausweichquartiere genutzt werden. Noch sei die Gefahr nicht vorüber. Die Verantwortlichen im Bistum würden die Situation weiterhin aufmerksam beobachten.