Washington (epd). Im US-Kapitol in Washington ist am Donnerstag (Ortszeit) eine Statue des 2018 gestorbenen Evangelisten Billy Graham enthüllt worden. Der Baptistenprediger sei einer der größten Bürger von Amerika gewesen, würdigte ihn der Republikaner Mike Johnson, Sprecher des Repräsentantenhauses. Graham habe sich unermüdlich eingesetzt, um die USA zu einer „leuchtenden Stadt auf dem Berg“ zu machen und das Evangelium weltweit zu verbreiten.
Im Kapitol tagen Repräsentantenhaus und Senat. 100 Statuen stehen im Gebäude, viele von Politikern. Graham wurde von zahlreichen US-Amerikanern geschätzt. Die früheren Präsidenten Jimmy Carter, George H.W. Bush (1924-2018) und George W. Bush haben nach eigenen Worten viel von dem Prediger gelernt. Billy Graham habe (1918-2018) ihn zum Glauben geführt, bekannte George W. Bush.
Grahams Sohn Franklin Graham nahm an der Enthüllung der 2,10 Meter hohen Bronzestatue teil. Seinem Vater wäre eine solche Ehrung möglicherweise ein bisschen peinlich gewesen, sagte Graham. Billy Graham habe sein Wirken allein auf Jesus konzentrieren wollen. Er habe „jedes Wort der Bibel geglaubt“. Die Graham-Familie fühle sich durch die Statue geehrt. Franklin Graham leitet den Verband „Billy Graham Evangelistic Association“ und ist auch Chef der Hilfsorganisation „Samaritan's Purse“. Er gilt als Unterstützer des ehemaligen republikanischen US-Präsidenten Donald Trump.
Jeder der 50 US-Bundesstaaten darf zwei Statuen für das Kapitol bestimmen. Politiker aus Grahams Heimatstaat North Carolina hatten entschieden, die seit Jahren im Kapitol stehende Statue des von 1901 bis 1905 im Staat regierenden Gouverneurs Charles Aycock zu entfernen und durch die Graham-Statue zu ersetzen. Aycock war ein entschiedener Befürworter der Rassentrennung.