Berlin (epd). Nach dem Angriff auf die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) ist ein 74-jähriger Mann als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen worden. Die Ermittlungen zum Motiv des mutmaßlichen Täters dauerten an, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwochmittag mitteilte. Gegen den Mann lägen bereits polizeiliche Erkenntnisse aus dem Bereich des Staatsschutzes und der Hasskriminalität vor.
Der Beschuldigte sollte noch am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Da Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung vorlägen, prüfe die Staatsanwaltschaft die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus, hieß es. Zudem sollte dessen bisheriger Aufenthaltsort durchsucht werden. Die Ermittlungen dauerten an.
Giffey war am Dienstag von einem zunächst Unbekannten attackiert und dabei leicht verletzt worden. Laut Polizei wurde sie in einer Bibliothek im Stadtteil Rudow unvermittelt von einem Mann von hinten mit einem Beutel angegriffen, der mit einem harten Inhalt gefüllt war. Die 46-Jährige wurde am Kopf sowie am Nacken getroffen. Giffey begab sich laut Polizei kurzzeitig wegen Kopf- und Nackenschmerzen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.