Berlin, Bogotá (epd). In Kolumbien wurden 34 von ehemaligen Farc-Rebellen verschleppte Soldaten wieder freigelassen. Die Militärs waren im Zentrum des Landes während eines Einsatzes von abtrünnigen Kämpfern der Ex-Guerilla in Gefangenschaft genommen worden, wie die Tageszeitung „El Tiemo“ am Samstagabend (Ortszeit) berichtete. Nach Verhandlungen unter Vermittlung des Ombudsmannes der Staatsanwaltschaft und der Vereinten Nationen konnte die Freilassung demnach erwirkt werden.
Die Soldaten wurden in der Bergregion Meta als Geiseln genommen und waren etwa 24 Stunden in der Gewalt einer Gruppe von Farc-Dissidenten, die um die Vorherrschaft in der Region kämpft. Laut den Angaben unterstützen die Soldaten die Staatsanwaltschaft bei Ermittlungen gegen Umweltvergehen.
In Kolumbien herrscht seit rund 60 Jahren ein Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. Über 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden innerhalb des eigenen Landes vertrieben. Nach dem Friedensabkommen im Jahr 2016 zwischen der Regierung und der Farc-Guerilla verbesserte sich die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land zunächst. Doch inzwischen hat die Gewalt im Kampf um die Vorherrschaft im Drogenhandel wieder zugenommen. Aktuell verhandelt die Regierung mit der noch aktiven Guerilla ELN über einen Friedensvertrag. Beide Seiten haben einen Waffenstillstand vereinbart.