Dresden, Berlin (epd). Die Deutsche Musik- und Orchestervereinigung unisono sorgt sich um das Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden (HSKD). Die städtische Musik- und Tanzschule sei von massive Kürzungen bedroht, teilte die Vereinigung am Montag in Berlin mit. Hintergrund sei die Umsetzung des sogenannten „Herrenberg-Urteils“ des Bundessozialgerichts. Demnach müssen bisherige Honorarkräfte an Musikschulen grundsätzlich fest angestellt werden.
Im HSKD sind neben knapp 100 Festangestellten etwa 165 Honorarlehrkräfte im Instrumental- und Tanzunterricht tätig. Sie deckten rund 50 Prozent des gesamten Angebots ab. Die Stadt Dresden will nun 26 feste Stellen neu schaffen, vier weitere könnten mit Gebührenerhöhungen finanziert werden. Fehlen würden dann für ein Unterrichtsangebot wie bisher noch 20 neue feste Stellen.
Der Geschäftsführer von unisono, Gerald Mertens, erklärte: „In Dresden realisiert sich gerade das, was wir als Verband vor wenigen Wochen für viele Musikschulen in ganz Deutschland vorhergesagt haben, nämlich eine deutliche Kürzung der Angebote, wenn Kommunen und Länder nicht rasch handeln.“
An dem Konservatorium werden rund 7.700 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Das Angebot reicht von musikalischer Früherziehung über Instrumentalunterricht bis hin zum Fachbereich Tanz mit rund 700 Schülerinnen und Schülern. Angeboten wird auch Unterricht für Erwachsene.