Genf (epd). Der seit einem Jahr andauernde Krieg im Sudan hat laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) täglich rund 20.000 Menschen in die Flucht getrieben. Mehr als die Hälfte davon seien Kinder und Jugendliche, heißt es in einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht.
Insgesamt seien bereits 8,6 Millionen Menschen von den Kämpfen vertrieben worden, viele von ihnen hätten mehrfach vor der Gewalt fliehen müssen. „Der Sudan ist tragischerweise auf dem besten Weg, sich zu einer der größten humanitären Krisen der letzten Jahrzehnte zu entwickeln“, erklärte IOM-Generalsekretärin Amy Pope. Der Konflikt führe zu Druck in der gesamten Region.
Mehr als sechs Millionen Sudanesinnen und Sudanesen sind innerhalb ihres Landes auf der Flucht, etwa zwei Millionen haben sich in Nachbarländer geflüchtet, vor allem in den Tschad, den Südsudan und nach Ägypten. „Millionen von Menschen sind vertrieben, hungern und sind der Ausbeutung und dem Missbrauch ausgesetzt, aber ihre Not wird von einem Großteil der Welt ignoriert“, beklagte Pope anlässlich der Sudan-Konferenz am Montag in Paris.
Im Sudan war am 15. April 2023 ein Konflikt zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. Die Kämpfe haben eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Laut den Vereinten Nationen sind rund 25 Millionen Sudanesinnen und Sudanesen auf Unterstützung angewiesen, etwa die Hälfte der Bevölkerung. Die humanitäre Hilfe für das Land ist nur zu einem kleinen Bruchteil finanziert.