München (epd). Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat das Münchner Gedenkprojekt „Die Rückkehr der Namen“ gewürdigt. Es brauche solche Projekte und „vor allem die Empathie der gesamten Gesellschaft“, um die Erinnerung an die sechs Millionen Opfer der Schoah wachzuhalten, sagte Schuster am Donnerstagabend laut Redemanuskript in München. Mit dem Projekt „Die Rückkehr der Namen“ hat der Bayerische Rundfunk (BR) zusammen mit der Landeshauptstadt an 1.000 NS-Opfer erinnert.
Schuster sagte, von den sechs Millionen Schoah-Opfern seien nur 3,2 Millionen namentlich bekannt: „Diese Namen tragen also mehr als die Bürde der eigenen Erinnerung.“ Vielmehr trügen sie die Bürde der Erinnerung und des Gedenkens an die Schoah überhaupt.
Beim Projekt „Die Rückkehr der Namen“ haben am Donnerstag an den jeweils letzten Wohnorten der Ermordeten Patinnen und Paten mithilfe von Fotografien und Lebensdaten an deren Namen erinnern. An der Aktion beteiligen sich laut Veranstalter zwölf Schulen und über 80 Organisationen wie etwa der Bayerische Landtag, Wohlfahrtsverbände, Opfervereinigungen Religionsgemeinschaften. Auch der bayerische Landesbischof Christian Kopp hat sich als Pate an der Aktion beteiligt.