Berlin (epd). Vor einer Geberkonferenz für den Sudan Anfang kommender Woche hat die Welthungerhilfe mehr Geld für die humanitäre Hilfe in dem Kriegsland gefordert. „Es ist dramatisch, was sich dort abspielt. Fast fünf Millionen Menschen stehen kurz vor dem Hungertod“, sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). Zugleich forderte er die internationale Staatengemeinschaft auf, sich für einen Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien einzusetzen.
Im Sudan herrscht seit einem Jahr Krieg zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RFS). Die Versorgung der Menschen in Not ist extrem schwierig. Die UN haben bereits vor Monaten vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. Derzeit haben 18 Millionen Sudanesinnen und Sudanesen zu wenig zu essen. Bereits vor dem Krieg waren etwa ein Viertel der Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, aktuell braucht knapp die Hälfte der 51 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Unterstützung.
Die Lage werde immer schlimmer, da die Kämpfe anhielten und die Kriegsparteien keinerlei Interesse an einer friedlichen Lösung zeigten, sagte Mogge. Als eine der wenigen deutschen Nichtregierungsorganisationen wurde die Welthungerhilfe, die stark in dieser Region engagiert ist, zu der Konferenz am kommenden Montag in Paris eingeladen.
Mogge beklagte die mangelnde finanzielle Unterstützung für die notleidende Bevölkerung. „Der Hilfsplan für den Sudan ist massiv unterfinanziert“, kritisierte er. Er verwies auf den von den Vereinten Nationen auf mehr als zwei Milliarden US-Dollar geschätzten Bedarf für humanitäre Hilfe. Bisher seien davon lediglich fünf Prozent zusammengekommen.