Wiesbaden (epd). Weniger Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr Elterngeld bezogen. Rund 1,8 Millionen Männer und Frauen hätten 2023 Elterngeld erhalten, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mit. Das seien rund 79.500 oder 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der Väter mit Elterngeldbezug sei dabei um etwa 20.000 (minus 4,1 Prozent) auf 462.000 gesunken, die Zahl der Mütter um 59.600 (minus 4,4 Prozent) auf rund 1,3 Millionen, hieß es weiter. Der Anteil der Väter, die Elterngeld bezogen, sei mit 26,2 Prozent fast unverändert geblieben. 2022 habe er bei 26,1 Prozent gelegen. Am höchsten habe der Väteranteil im Elterngeldbezug mit 30,1 Prozent in Sachsen gelegen, am niedrigsten mit 20,4 Prozent im Saarland.
Väter nehmen den Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge das Elterngeld nach wie vor deutlich kürzer in Anspruch als Mütter. Die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs habe bei Frauen bundesweit im Jahr 2023 im Mittel bei 14,8 Monaten gelegen und sei damit im Vergleich zu 2022 (14,6 Monate) weiter gestiegen. Die von Männern angestrebte Bezugsdauer habe durchschnittlich 3,7 Monate betragen. (2022: 3,6 Monate).
Das Elterngeld Plus werde zusehends beliebter, teilte das Statistische Bundesamt weiter mit. 34,8 Prozent der Eltern hätten 2023 die Inanspruchnahme des Elterngelds Plus zumindest anteilig geplant, eine Zunahme im Vergleich zu 2022 um 2,0 Prozentpunkte. Seit Einführung des Elterngelds Plus im Jahr 2016 sei die Nachfrage danach kontinuierlich gestiegen. Das Elterngeld Plus wird länger ausgezahlt als das Basiselterngeld, fällt aber dafür niedriger aus.
Erstmals seit der Einführung der Statistik zum Elterngeld veröffentlichte das Bundesamt Zahlen zu Alleinerziehenden. Demnach bezogen im Jahr 2023 rund 50.400 Alleinerziehende Elterngeld, 49.300 (knapp 98 Prozent) davon waren Frauen.