Karlsruhe, Dresden (epd). Die Bundesanwaltschaft hat das Verfahren gegen einen mutmaßlichen Linksextremisten aus Dresden im Zusammenhang mit Überfällen auf Rechtsextremisten im Februar 2023 in Budapest an sich gezogen. Wie der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am Freitag in Karlsruhe mitteilte, wurde gegen Simeon T. wegen des dringenden Tatverdachts der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und der gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen ein erneuter Haftbefehl erlassen.
T. befindet sich den Angaben zufolge bereits seit 11. Dezember 2023 wegen eines Haftbefehls des Amtsgerichtes Dresden in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl aus Karlsruhe ersetzt nun den bisherigen.
T. soll Mitglied einer Vereinigung mit „militant linksextremistischer Ideologie“ sein, die den demokratischen Rechtsstaat und das staatliche Gewaltmonopol ablehnt. Die Vereinigung habe das Ziel, mit Gewalt gegen Angehörige des politisch rechten Spektrums vorzugehen, hieß es. Im Februar 2023 sollen Mitglieder der Gruppe in Budapest mindestens fünf tätliche Angriffe auf Personen verübt haben, die aus Sicht der Angreifer dem rechten Spektrum zuzuordnen waren.
Die Vorfälle ereigneten sich demnach anlässlich des sogenannten „Tags der Ehre“, zu dem Rechtsextremisten aus ganz Europa jedes Jahr nach Budapest kommen. Dabei werde an den Ausbruchsversuch der deutschen Wehrmacht, der Waffen-SS und ihrer ungarischen Kollaborateure aus der von der Roten Armee belagerten Stadt am 11. Februar 1945 erinnert.