Kampala, Kinshasa (epd). Der ruandische Präsident, Paul Kagame, hat sich zu einem Treffen mit seinem kongolesischen Amtskollegen Félix Tshisekedi bereit erklärt. Ort und Zeitpunkt für das Gespräch stünden allerdings noch nicht fest, berichtete die kongolesische Nachrichtenseite „Actualité CD“ am Dienstag. Der Präsident Angolas, João Lourenço, werde als Vermittler fungieren.
Das Erstarken der Miliz M23 im Osten des Kongo und ihr Terror gegen die Zivilbevölkerung belasten die Beziehungen zwischen Kongo und Ruanda. Der Kongo wirft Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen, was von einem Bericht der Vereinten Nationen bestätigt wird. Kagame bestreitet dies jedoch.
Im Februar hatte der kongolesische Staatschef Tshisekedi nach einem Besuch in Angola erklärt, für ein Treffen mit Paul Kagame offen zu sein. Behandelt werden soll vor allem die diplomatische und militärische Krise zwischen den Ländern.
Im Ostkongo kämpfen Dutzende bewaffnete Gruppen um Macht und Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Die Sicherheitslage in dem afrikanischen Land hat sich insbesondere in den vergangenen zwei Jahren verschlechtert. Im November 2021 war die kongolesische Rebellengruppe M23 (Bewegung 23. März) wieder auf den Plan getreten, nachdem sie knapp zehn Jahre lang als besiegt galt.