Erlangen (epd). Milliarden Menschen leben einer Studie zufolge in Ländern, in denen die Wissenschaft nicht frei agieren kann. Das ergibt sich aus dem Index der Wissenschaftsfreiheit (Academic Freedom Index, AFI), den Forschende der Universität Göteborg und der FAU Erlangen-Nürnberg jedes Jahr präsentieren. Für 45,5 Prozent der Weltbevölkerung - 3,6 Milliarden Menschen - gebe es im Jahr 2024 keine Wissenschaftsfreiheit, teilte die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am Donnerstag mit. Die Lage heute sei vergleichbar mit der Situation vor 50 Jahren.
Die Daten des AFI zu 179 Ländern zeigen demnach aber auch, dass sich im gleichen Zeitraum die Wissenschaftsfreiheit in 56 Ländern verbessert und in 61 Ländern ein hohes Maß erreicht habe. Ständig zurück ging die Wissenschaftsfreiheit bis 2023 in El Salvador, Hongkong, Ungarn, Indien, Russland und Venezuela. In Brasilien, Montenegro, Nordmazedonien und Thailand verbesserte sich die Situation.
Den Index der Wissenschaftsfreiheit ermitteln das V-Dem-Institut an der Universität Göteborg und Politikwissenschaftler der FAU anhand von fünf Indikatoren, darunter die Freiheit der Forschung und Lehre oder der akademischen und kulturellen Ausdrucksfreiheit. Der Index beruht den Angaben zufolge auf den Einschätzungen von 2.329 Länderexpertinnen und -experten aus der ganzen Welt.
