Hannover, Bonn (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz wollen Mitte März ein neues Grundsatzdokument zur Ökumene vorstellen. Das neue Papier ziele auf immer „mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit“, teilten die evangelische und katholische Kirche am Montag gemeinsam mit. Hintergrund ist die alte ökumenische Formel von der „sichtbaren Einheit in versöhnter Verschiedenheit“. Der Text soll am 14. März veröffentlicht werden.
Die Aufgabe sei, nach dem Reformationsgedenken 2017 „unser Miteinander weiter mit Leben zu füllen und das ökumenische Zusammenleben in Zukunft weiter auszugestalten“, hieß es weiter. Das Dokument sei im Kontaktgesprächskreis von Vertreterinnen und Vertretern des Rates der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz entstanden.
Evangelische und katholische Christen hatten anlässlich des 500. Reformationsjubiläums 2017 - in Erinnerung an Martin Luthers Thesenanschlag im Jahr 1517 - das Ziel einer „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ bekräftigt. Das ökumenische Modell ist auch Grundlage der vor rund 50 Jahren verabschiedeten Leuenberger Konkordie, die 1973 die Basis für eine innerprotestantische Ökumene legte.
Seitdem - rund 450 Jahre nach der Reformation im 16. Jahrhundert - besteht Kirchengemeinschaft zwischen lutherischen, reformierten und den aus ihnen hervorgegangenen unierten Kirchen sowie den vorreformatorischen Kirchen der Böhmischen Brüder und der Waldenser.
Die „Leuenberger Konkordie“ gilt seitdem auch immer wieder als Vorbild für die evangelisch-katholische Ökumene. Vor allem hochrangige katholische Theologen erteilten dem Konzept allerdings wiederholt eine Absage.