Berlin (epd). Das UN-Welternährungsprogramm (World Food Programme/WFP) hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, sich mehr als bisher für eine Waffenruhe im Sudan einzusetzen. „Es braucht den Druck der gesamten internationalen Gemeinschaft, dann könnte sich etwas bewegen“, sagte der WFP-Direktor im Sudan, Eddie Rowe, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Sonntag). „Die Uno, die EU, die Golfstaaten - sie alle müssen die Konfliktparteien zu einer Waffenruhe drängen und im Zweifel auch mit Sanktionen drohen.“
Wegen der Kämpfe seien viele Menschen im Sudan auf der Flucht, hieß es weiter. Wegen ständig wechselnder Fronten seien Hilfslieferungen enorm schwer. Über ein Drittel der Bevölkerung - 18 Millionen Menschen - leide an Hunger, 3,8 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien unterernährt. „Das sind absolute Negativ-Rekorde für Sudan“, sagte Rowe. Ohne Hilfslieferungen drohe sich diese Lage weiter zu verschlechtern.
Seit fast einem Jahr kämpfen im Sudan die paramilitärischen RSF mit der Armee um die Macht und den Zugang zu Ressourcen. Mit Millionen Menschen auf der Flucht ist es eine der schlimmsten Vertreibungskrisen weltweit. Tausende weitere wurden getötet. In dem nordostafrikanischen Land leben rund 46 Millionen Menschen.