Berlin (epd). Die Zahl der Menschen, die nach einer akuten Covid-19-Infektion wegen Post-Covid, Long-Covid oder eines chronischen Erschöpfungssyndroms krankgeschrieben werden mussten, lag im vergangenen Jahr deutlich niedriger als in den Pandemie-Jahren 2021 und 2022. Die Betroffenen hatten dennoch weiterhin sehr lange Fehlzeiten, wie eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zeigt.
Nach der Auswertung sind seit Beginn der Pandemie im März 2020 bis Ende 2023 mehr als ein Drittel (36,5 Prozent) aller durchgehend erwerbstätigen AOK-Versicherten mindestens einmal im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion krankgeschrieben worden. Die Gesamtbilanz der Krankmeldungen für das Jahr 2023 zeige erneut einen sehr hohen Krankenstand.
Zwischen März 2020 und Dezember 2023 erhielten demnach 1,8 Prozent aller AOK-versicherten Beschäftigten - das sind mehr als 126.000 Personen - mindestens eine Krankschreibung wegen Long-Covid, Post-Covid oder wegen des chronischen Fatigue-Syndroms (CFS). Etwa zehn Prozent der von Spätfolgen Betroffenen wurden nach den Angaben mehrfach aufgrund von Long-Covid, Post-Covid oder CFS arbeitsunfähig geschrieben.
Die Entwicklung zeigt laut AOK einen positiven Trend: So wurden zuletzt deutlich weniger Menschen wegen Post-Covid, Long-Covid oder CFS krankgeschrieben als in den Jahren 2021 und 2022. Der Spitzenwert des vergangenen Jahres wurde mit 202 Betroffenen je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte im Januar 2023 erreicht. Die Zahl der Betroffenen sank dann im weiteren Jahresverlauf kontinuierlich bis auf 110 je 100.000 Beschäftigte im Dezember 2023. Zum Vergleich: Im März 2022 wurde der Spitzenwert von 416 erwerbstätigen AOK-Versicherten je 100.000 Beschäftigte verzeichnet.
Der allgemeine Krankenstand lag nach der Auswertung im vergangenen Jahr mit 6,6 Prozent etwas unter dem historischen Höchststand von 6,7 Prozent aus dem Jahr 2022. Er sei aber deutlich über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre gelegen.