Berlin (epd). Vor dem zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) Deutschlands Solidarität mit der Ukraine bekräftigt. „Wir werden weiter an der Seite der Ukraine und ihrer Kultur stehen“, sagte sie am Freitag in Berlin. Gezielt werde von russischer Seite versucht, die ukrainische Nation, ihre Identität und Kultur zu zerstören. Das habe viele Opfer unter den Ukrainerinnen und Ukrainern gefordert. Außerdem würden täglich Kulturorte und Kulturschätze der Ukraine angegriffen, beschädigt und zerstört.
Zu den kulturellen Einrichtungen, die in der Ukraine bislang beschädigt wurden, zählten unter anderem mehr als 30 Museen, zahlreiche Archive und Bibliotheken, aber auch religiöse Stätten wie die Verklärungskathedrale in Odessa. Jede einzelne Zerstörung ist laut Roth „ein großer Verlust für die ukrainische, aber auch insgesamt die europäische Kultur“. Die Angriffe seien Anschläge auf das kulturelle Gedächtnis der Ukrainerinnen und Ukrainer, aber auch auf ihre Entscheidung, Europa, die Freiheit und die Demokratie zu wählen.
Die Kultur der Ukraine zerstören zu wollen, sei gleichzeitig der Versuch, diese Stimmen der Demokratie zum Schweigen zu bringen. Es gelte, die Kultur und die Kulturgüter der Ukraine zu schützen sowie Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen dabei zu helfen, in der Ukraine wie in Deutschland arbeiten zu können sowie sichtbar und hörbar zu sein, sagte Roth.
Russland hatte die Ukraine vor zwei Jahren, am 24. Februar 2022, überfallen. Am zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns sind deutschlandweit Protestkundgebungen angekündigt.