Frankfurt a.M., Genf (epd). Zur Unterstützung von Hilfsbedürftigen in der Demokratischen Republik Kongo brauchen die Vereinten Nationen in diesem Jahr 2,6 Milliarden US-Dollar. Damit solle die lebensrettende Nothilfe für 8,7 Millionen Menschen finanziert werden, erklärte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Dienstag in Genf mit. Damit sei der eigentliche Bedarf allerdings nur zu einem Bruchteil gedeckt. Nach UN-Angaben brauchen insgesamt 25,4 Milliionen Kongolesinnen und Kongolesen Unterstützung, ein Viertel der Bevölkerung.
Die Finanzierungsaufrufe der UN und internationaler Organisationen für den Kongo nehmen seit Jahren zu. Allerdings stellen die Geberländer im Verhältnis zum Bedarf immer weniger Mittel bereit. 2016 wurden den UN-Agenturen noch 412 Millionen von benötigten 825 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. 2023 baten sie um 2,25 Milliarden Dollar, erhielten jedoch lediglich 891 Millionen.
In dem zentralafrikanischen Land kämpfen seit Jahrzehnten über 120 Rebellengruppen und die Armee, vor allem im Osten des Landes. Seit dem vergangenen Jahr verschlechtert sich die Lage zunehmend. Fast zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht, in weiten Teilen des Landes herrscht eine Ernährungskrise.
Verschlimmert wird die Lage den UN zufolge durch die Klimakrise, mit heftigen Regenfällen und Fluten, die mehr als zwei Millionen Menschen in den vergangenen Monaten getroffen hätten. Vor allem Millionen Frauen und Kinder sind den multiplen Krisen ausgesetzt und brauchen nach UN-Angaben dringend Hilfe und Schutz vor den schlimmsten Formen von Missbrauch und Ausbeutung.