Berlin (epd). Das vom Bundestag beschlossene Organspende-Register soll laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im März online gehen. „Das digitale Organspende-Register wird am 18. März nun endlich an den Start gehen“, sagte der Minister der „Rheinischen Post“ (Samstag). Es werde den Organspende-Mangel nicht sofort beheben, aber es sei ein wichtiger Schritt nach vorne.
In dem Register können Bürgerinnen und Bürger ihre Bereitschaft zu einer Spende oder ihre Ablehnung festhalten. Das Register ist freiwillig und kostenlos. Das elektronische Verzeichnis geht auf einen Beschluss des Bundestags aus dem Jahr 2020 zurück und soll die Spendenbereitschaft steigern.
Das Online-Register gehe nun endlich zwei Jahren später als gesetzlich vorgeschrieben an den Start. Doch kaum ein Pass- oder Bürgeramt sei in der Lage, dem rechtlichen Auftrag der Informationspflicht nachzukommen, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ebenso fehlten vor Ort die digitalen Anschlüsse zum Register.
Die Bundesländer kämen ihrer Aufgabe nicht nach, die Rahmenbedingungen des Entscheidungsgesetzes festzusetzen. „Der Streit ums Geld überlagert alles“, sagte Brysch. Er forderte die Regierungschefs der Länder auf, einen verbindlichen Fahrplan für die Anbindung des Online-Organspenderegisters in den Städten und Gemeinden festzulegen. Es gelte, die Interessen der Schwerstkranken und eine neutrale, ergebnisoffene und umfassende Aufklärung aller Bürgerinnen und Bürger endlich ernst zu nehmen, betonte er.
Nach Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation stieg die Zahl der Spenden 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg betrug demnach elf Prozent. 965 Menschen spendeten nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe, 96 mehr als im Jahr 2022.