Rom (epd). Papst Franziskus hat am Montag den argentinischen Präsidenten Javier Milei empfangen. Im Anschluss war Milei zu einem rund einstündigen Gespräch im Staatssekretariat des Vatikans, wo er sich mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin austauschte, wie der Vatikan mitteilte. Demnach soll es bei dem Treffen vor allem um die Maßnahmen der neuen Regierung Argentiniens zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land gedreht haben.
Darüber, ob auch über die Planung eines Papstbesuchs gesprochen wurde, machte der Vatikan zunächst keine Angaben. Franziskus hat in letzter Zeit mehrfach erwähnt, nach Argentinien reisen zu wollen. Geplant ist dies laut Vaticannews in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Es wäre der erste Besuch des Argentiniers in seinem Heimatland als Papst. In den vergangenen Monaten hatten Franziskus immer wieder gesundheitliche Probleme zu schaffen gemacht. Eine geplante Reise zum Weltklimagipfel in Dubai Ende vergangenen Jahres musste kurzfristig abgesagt werden.
Der Papst und Präsident Milei waren sich bereits am Sonntag im Petersdom zum ersten Mal begegnet, wo Franziskus die Argentinierin Mama Antula (1730-1799) wegen ihres Einsatzes für Arme und Kranke heilig gesprochen hat - als erste Frau aus Lateinamerika. Vor der Zeremonie begrüßten sich Milei und der Papst überraschend herzlich. Im Wahlkampf hatte Milei den Pontifex noch wüst beschimpft („Dummkopf“, „Hurensohn“) und ihm vorgeworfen, für den Kommunismus zu werben. Milei wurde im Dezember vergangenen Jahres zum Präsidenten Argentiniens gewählt.