Bonn (epd). Die deutschen katholischen Bischöfe fordern mehr Hilfen für die Opfer von Menschenhandel. „Stabilität und Sicherheit gibt es für die Opfer nur dann, wenn ihnen ein Aufenthaltstitel, unabhängig von ihrer Aussagebereitschaft in einem Strafverfahren, gewährt wird“, erklärte der Kölner Weihbischof Ansgar Puff als Vorsitzender der Arbeitsgruppe gegen Menschenhandel der Deutschen Bischofskonferenz. Katholische Christen in aller Welt begehen am 8. Februar einen Tag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel.
„Es ist notwendig, dass Betroffene eine sichere Lebensperspektive entwickeln können. Nur so können sie aus den Fängen der Menschenhändler befreit werden“, erklärte Puff: „Wir erinnern die Regierungsparteien, dass sie diese Verbesserung im Koalitionsvertrag angekündigt haben.“
Der 8. Februar ist in der katholischen Kirche der Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita (1869-1947), Schutzpatronin der Opfer von Sklaverei. In diesem Jahr steht der Welttag unter dem Motto „Unterwegs für die Würde: Zuhören, Träumen, Handeln“. Die Arbeitsgruppe Menschenhandel der Deutschen Bischofskonferenz setzt sich für eine Verbesserung der Situation der Opfer von Menschenhandel ein. Aktuell engagiert sich die Arbeitsgruppe für ein Aufenthaltsrecht der Opfer.
Unter Menschenhandel wird das Anwerben oder die Beförderung von Personen zum Zweck der Ausbeutung verstanden. Zu den einzelnen Ausbeutungsformen gehören unter anderem Zwangsprostitution, Zwangsarbeit, Ausbeutung der Arbeitskraft oder Ausbeutung durch Bettelei.