Hannover (epd). Mit Blick auf die geplante Freigabe von Cannabis für Erwachsene befürchten einer Umfrage zufolge Eltern auch Auswirkungen auf Minderjährige. Danach glauben zwei Drittel (63 Prozent) der befragten Eltern mit Kindern unter 18 Jahren, dass dann die Hemmschwelle für den Cannabis-Konsum bei Minderjährigen sinkt. Die Forsa-Umfrage war von der Krankenkasse KKH in Auftrag gegeben worden, wie die Kasse am Montag in Hannover mitteilte. Viele Eltern meinten, dass Minderjährige vermehrt zum Konsum der Droge verleitet werden könnten, hieß es.
Die Eltern befürchten den Angaben zufolge gesundheitliche Folgen. So denke die Mehrheit, dass sich ein häufiger Konsum von Cannabis bei Kindern und Jugendlichen sowohl körperlich als auch psychisch negativ auswirke. Fast drei Viertel (73 Prozent) hätten Angst vor einer Schädigung des Gehirns oder anderer Probleme wie Benommenheit. Fast ebenso viele (70 Prozent) meinten, dass es zu psychischen Problemen wie Stimmungsschwankungen oder Angstzuständen kommen könne. Gut zwei Drittel der Eltern (69 Prozent) fürchteten, ein häufiger Konsum könne Kinder und Jugendliche abhängig machen.
Die Daten der Versicherung zeigen demnach bereits jetzt eine Zunahme der Probleme beim schädlichen Gebrauch von Cannabis bei jungen Menschen. Bei den 15- bis 24-Jährigen stiegen die Diagnosen wegen eines akuten Rausches, einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen oder psychischer Schwierigkeiten aufgrund von Cannabinoiden von 2012 auf 2022 um das 1,5-fache an.