Kampala, Abuja (epd). In Nigeria sind seit dem Wochenende laut lokalen Medien rund 60 Menschen entführt worden. Wie die nigerianische Zeitung „The Vanguard“ am Dienstag berichtete, sorgten bewaffnete Gruppen in sechs Bundesstaaten des afrikanischen Landes sowie der Hauptstadt Abuja mit Überfällen und Entführungen für Chaos.
Demnach dauerten die Überfälle von Samstag bis Montagfrüh an. Allein im nördlichen Bundesstaat Zamfara seien 36 Frauen entführt worden. Mehrere Politiker riefen über die sozialen Netzwerke dazu auf, gegen die herrschende Unsicherheit vorzugehen.
Trotz zahlreicher Militäroperationen, mit denen die nigerianische Regierung gegen bewaffnete Banden vorgeht, ist die Bevölkerung immer wieder solchen Angriffen ausgesetzt. In vielen Fällen werden Menschen entführt, um Lösegeld zu erpressen. Laut „The Vanguard“ wurden am Wochenende mindestens sechs Menschen bei den Überfällen getötet.
In der Nacht auf Montag griffen zudem Hunderte Bewaffnete einen Militärstützpunkt im ebenfalls nördlich gelegenen Bundesstaat Katsina an. Laut Berichten des britischen Nachrichtensenders BBC brannten die Angreifer zwei Armeefahrzeuge nieder und plünderten die Geschäfte und Häuser in der nahegelegenen Ortschaft. Waren und Vieh im Wert von mehreren Millionen Naira seien dabei gestohlen worden.
Die größte Volkswirtschaft Afrikas hat mit bewaffneten Gangs und Terrorgruppen zu kämpfen. Viele der 200 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner leben in Armut. Im Norden Nigerias sind auch islamistische Gruppen aktiv. Präsident Bola Tinubu hatte bei seiner Amtseinführung im Mai versprochen, das Thema Sicherheit anzugehen.