Bremen (epd). Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt und zum entschlossenen politischen Kampf gegen Rechtspopulisten aufgerufen. Insbesondere die AfD fördere eine Polarisierung, indem sie Zukunfts- und Überforderungsängste schüre, sagte er am Donnerstagabend in der Bremer Kulturkirche St. Stephani. Bovenschulte war dort Gastredner bei einem Symposium, zu dem die Arbeiterwohlfahrt, die Bremische Evangelische Kirche und die Friedrich-Ebert-Stiftung eingeladen hatten.
Anders als in den frühen 1930er Jahren lasse sich der Erfolg der Rechtspopulisten nicht mit der tatsächlichen Lage erklären, sagte Bovenschulte: „Die Lage ist deutlich besser als die Stimmung im Land.“ Es gebe keinen weltweiten Zusammenbruch der Wirtschaft oder Massenarbeitslosigkeit. Stattdessen gebe es eine Rekordbeschäftigung, steigende Reallöhne nach der Corona-Krise, eine Mietpreisbremse und das Bürgergeld.
Die AfD vermittle dagegen ein Gefühl von Kontrollverlust. Dabei sagten die allermeisten Menschen auf persönlicher Nachfrage, dass es ihnen gut gehe. „Stimmung ist nicht einfach da, Stimmung wird gemacht“, sagte der Bürgermeister. Er wolle gar nicht abstreiten, dass es Probleme gebe. „Aber die haben sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich potenziert.“