Nairobi, Mogadischu (epd). In der somalischen Region Galmudug hat die Terrormiliz Al-Shabaab am Mittwoch mehrere Passagiere und Crewmitglieder eines Hubschraubers der Vereinten Nationen entführt. Der regionale Sicherheitsminister Mohamed Abdi Aadan bestätigte den Vorfall, wie der Sender BBC meldete.
Der Hubschrauber soll wegen eines technischen Defekts in einem Gebiet gelandet sein, das von Al-Shabaab kontrolliert wird. Neun Menschen waren laut Medienberichten an Bord, sechs wurden entführt. Die Verschleppten stammen aus unterschiedlichen Ländern.
Die somalische Regierung hat in den vergangenen Monaten ihren Kampf gegen die mit Al-Kaida verbündete Terrorgruppe intensiviert. Gleichzeitig begann der Abzug internationaler Truppen, die zur Unterstützung im Land waren. Die Vereinten Nationen haben sich noch nicht offiziell zu der Entführung geäußert.
Somalia zählt für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu den gefährlichsten Ländern weltweit. Seit 2006 kämpft die islamistische Al-Shabaab-Miliz für einen islamischen Staat und gegen die Zentralregierung. Internationale Helfer werden häufig als Unterstützer der Regierung angesehen. Eine deutsche Krankenschwester, die 2018 entführt wurde, befindet sich wie auch weitere Geiseln noch immer in den Händen der Terrormiliz.